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Sex und Gender

Sex und Gender
Was ein Mann ist und was eine Frau, bestimmen Biologie und Gesellschaft.
Das biologische Geschlecht nennt man englisch „Sex“.
Das soziale Geschlecht nennt man englisch „Gender“.
Manche Menschen sind Mann und Frau oder weder Mann noch Frau.
Man nennt das englisch „Trans·gender“.
Über Trans·gender forscht auch die Uni-Klinik.
Forschung über Sexualität begann 1959 in Hamburg.
Seit 1985 fördert die Uni Forschung über Frauen und von Frauen.
Heute sorgt die Uni Hamburg für Gerechtigkeit unter allen Geschlechtern.

Forschung zu Sexualität

Hans Giese war Psychiater.  
Er forschte über Sexualität.
Hans Giese gründete ein Institut für die Forschung über Sex.
So ein Institut gab es 1959 nur einmal in Deutschland.
Hans Giese wollte über Sex aufklären.
Er erklärte zum Beispiel: Bilder und Texte mit Sex sind nicht gefährlich für junge Menschen.
Hans Giese berichtete der Presse von seiner Forschung und er schrieb Gutachten für Gerichte.
Das Institut klärt heute immer noch auf, zum Beispiel über verschiedene Geschlechter.

Forschung zu allen Geschlechtern

Ab 1970 forderten Frauen mehr Rechte.  
Die Uni schuf Programme zur Förderung von Frauen.
Heute sind mehr Frauen Professorinnen als früher: 1993 gab es unter hundert Professoren sechs Frauen.
2018 gab es unter hundert Professoren mehr als dreißig Frauen.
2018 gab es zum ersten Mal unter den neuen Professoren mehr Frauen als Männer.
Wissenschaftler verschiedener Fächer forschen seit vielen Jahren über Frauen in der Gesellschaft.
Heute forschen Wissenschaftler über alle Geschlechter.

„Erschrecken sie nicht …“

Hans Giese forschte über Sexualität.
Er gründete das Institut für Sexual·forschung.
Hans Giese erforschte auch die Sexualität der Studenten.
1966 schickte Giese Studenten einen Fragebogen.
Es gab auch Fragen zu Homo·sexualität.
Das war damals heikel. Deshalb schrieb Giese: „Erschrecken Sie nicht …“
Alle fünfzehn Jahre befragt das Institut Studenten zu ihrer Sexualität.
Anschreiben von Hans Giese mit Fragebogen über Sexualität von 1966.
Mit der Lochkarte wurde der Fragebogen ausgewertet.


Studie über Sexualität der Studenten von 2012.

Studie über Sex der Studenten

Ein amerikanischer Forscher schrieb eine wichtige Studie über Sex von Männern und Frauen.
Hans Giese schrieb 1968 ein ähnliches Buch über die Sexualität der Studenten.
Hans Giese starb 1970. Das Institut forscht weiter: 2019 erschien eine Studie über
„Gesundheit und Sexualität in Deutschland“.
Darin geht es zum ersten Mal um alle Menschen in Deutschland.

Buch von Hans Giese über die Sexualität der Studenten von 1968
Universität Hamburg, Foto: Plessing/Scheiblich
Buch von Hans Giese über die Sexualität der Studenten von 1968.

Interview mit Hans Giese

Hans Giese gab Interviews in Zeitungen. 
1970 sprach Giese mit Redakteuren vom „Spiegel“ über Porno·grafie.
Das Gespräch fand im Institut für Sexual·forschung statt.
Hans Giese wollte, dass sein Institut Teil der Uni wird.
Nach 1970 gehörte das Institut zur Uni.


„Der Spiegel“ vom August 1970. Hans Giese (in der Mitte), seine Mitarbeiter und Redakteure vom „Spiegel“.

Fragen über Sex

„Twen“ war eine Zeitschrift für Jugendliche.
Die Zeitschrift schrieb über Sex.
Aber waren die Artikel über Sex Aufklärung oder Unterhaltung?
Hans Giese sollte das beurteilen. Sein Urteil: Die Zeitschrift klärt über Sex auf.
Viele Zeitschriften stellten Hans Giese Fragen über Sex.
Auch Hersteller von Sex-Spielzeug stellten Hans Giese Fragen über Sex.
Brief von einem Bundes-minister. Er schreibt die Zeitschrift
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Brief von einem Bundes-minister. Er schreibt die Zeitschrift "twen" sei gefährlich für Jugendliche und fordert ein Verbot.
Brief von einem Bundes-minister. Er schreibt die Zeitschrift
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Brief von einem Bundes-minister. Er schreibt die Zeitschrift "twen" sei gefährlich für Jugendliche und fordert ein Verbot.
Brief von einem Bundes-minister. Er schreibt die Zeitschrift
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Brief von einem Bundes-minister. Er schreibt die Zeitschrift "twen" sei gefährlich für Jugendliche und fordert ein Verbot.
Brief von einem Bundes-minister. Er schreibt die Zeitschrift
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Brief von einem Bundes-minister. Er schreibt die Zeitschrift "twen" sei gefährlich für Jugendliche und fordert ein Verbot.
Hans Giese spricht sich dagegen aus, dass die Zweitschrift twen Jugendliche gefährdet.
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Hans Giese bewertet die Zweitschrift "twen".
Hans Giese schreibt dass ein Artikel in der Zeitschrift twen gut über Sex informiert.
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Hans Giese bewertet die Zweitschrift "twen".
Hans Giese schreibt, dass die Zeitschrift twen klein-bürgerlich ist.
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Hans Giese bewertet die Zweitschrift "twen".
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Fragebogen aus dem jahr 1966 von Wissenschaftlern der Uni. Sie forschten über Sex.
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Fragebogen aus dem jahr 1966 von Wissenschaftlern der Uni. Sie forschten über Sex.
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Fragebogen aus dem jahr 1966 von Wissenschaftlern der Uni. Sie forschten über Sex.
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Fragebogen aus dem jahr 1966 von Wissenschaftlern der Uni. Sie forschten über Sex.
Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Sexualforschung
Fragebogen aus dem jahr 1966 von Wissenschaftlern der Uni. Sie forschten über Sex.

Aufklärung oder Verkauf?

In den 1960er-Jahren interessierten sich viele Menschen für Sex.
Hans Giese sprach in Zeitungen, im Fernsehen und im Radio über Sex.
Er wollte die Menschen über Sexualität aufklären.
Berichte über Sex verkaufen sich gut.
Verkaufen war den Zeitungen vielleicht wichtiger als Aufklärung.
Ende der 60er-Jahre arbeitete Hans Giese nicht mehr für Zeitungen.

„Neue Revue“ von 1967.

Frau oder Mann?

Forscher beobachteten, woran wir einen Mann oder eine Frau erkennen. 
In der Studie von 2018 schreiben die Forscher:
Wenn wir einen Penis sehen, denken wir (fast immer): Das ist ein Mann.
Das weibliche Geschlechts·organ übersehen viele Menschen.
Das sichtbare weibliche Geschlechts·organ heißt „Vulva“ (die meisten Menschen nennen die Vulva „Scheide“).

Verschiedene Kombinationen typisch weiblicher und typisch männlicher Merkmale aus: F. Wenzlaff, P. Briken, A. Dekker: If there’s a penis, it’s most likely a man.
in: PLoS ONE 13(3), 2018 (e0193616)
Verschiedene weibliche und männliche Merkmale (das Bild kommt aus der Studie von 2018).

Trans·gender

An der Uni-Klinik gibt es eine Abteilung für Trans·menschen.
Ein Trans·mensch ist Mann und Frau zugleich.
Die Abteilung hilft Trans·menschen: mit Beratung, mit Medizin und Therapie.
Manche Trans·menschen wollen operiert werden.
Auch dabei hilft die Klinik.

Broschüre zur Abteilung für Trans·menschen an der Uni-Klink.

Operation

Ein Kind wird geboren. Es sieht aus wie ein Mädchen.
Das Kind denkt und fühlt: Ich bin ein Junge.
Diesen Menschen nennt man Trans·frau.
Ein Kind wird geboren. Es sieht aus wie ein Junge.
Das Kind denkt und fühlt: Ich bin ein Mädchen.
Diesen Menschen nennt man Trans·mann.
Trans·mensch zu sein ist schwer.
Viele Trans·menschen wollen eine Operation.
Bei Trans·frauen macht ein Arzt Scheide und Schamlippen.
Bei Trans·männern macht ein Arzt einen Penis.
Brust-Implantate, Penis-Prothese

Mann und Frau und mehr

Was ist ein Mensch? Mann, Frau oder Trans·mensch?
Wen liebt ein Mensch? Mann, Frau oder Trans·mensch?
Das hängt ab von: der Biologie, der Gesellschaft, dem Selbst-Gefühl.
Alles zusammen ergibt: die geschlechtliche Identität.
Das Institut für Sexual·forschung will verschiedene Identitäten und Geschlechter erforschen.

Zeichen für verschiedene Geschlechter.
Noun Project Inc.
Zeichen für verschiedene Geschlechter

Geschlechter Erforschen

Vor über dreißig Jahren begann in Hamburg die Forschung über Frauen.
Das gab es nirgendwo sonst in Deutschland.
Die Gruppe von Forscherinnen und Forschern schrieb ein Vorlesungs·verzeichnis für Frauen.
In dem Verzeichnis standen Seminare und Vorlesungen über Frauen, später über alle Geschlechter.

Erstes und letztes gedrucktes Frauenvorlesungsverzeichnis, aus dem Wintersemester 1984/85 und dem Wintersemester 2004/05
Universität Hamburg, Universitätsarchiv und Zentrum GenderWissen, Foto: Plessing/Scheiblich
Vorlesungs·verzeichnis für Frauen: das erste Verzeichnis von 1984/1985 und das letzte Verzeichnis von 2004/2005.

20 Jahre Forschung über Frauen

Die Gruppe der Frauen-Forscher organisierte auch eine Weiterbildung nur für Frauen.
Die Weiterbildung dauerte fünf Semester.
Zwanzig Jahre später schickten die Frauen ein Stück Stoff als Gruß.
Aus den Stoffen wurde dann eine Decke genäht.

Album von 2004 mit Grüßen von Frauen aus der Weiterbildung.
Universität Hamburg, Zentrum GenderWissen, Foto: Plessing/Scheiblich
Album von 2004 mit Grüßen von Frauen aus der Weiterbildung.

Frauen und Sprache

Susanne Schmidt-Knaebel ist Professorin in Hamburg.
Sie fragte, wie Frauen sprechen und wie andere über Frauen sprechen.
In einem Vortrag 1988 sagte sie: Für Frauen und ihre Berufe brauchen wir eine eigene Sprechweise.
Rede von Susanne Schmidt-Knaebel von 1988. Oldenburger Universitätsrede No. 23, 1988

Frauen und Männer in der Sprache

Eine Studentin schrieb 1989 eine Abschluss·arbeit über Frauen im Beruf.
Die Studentin schrieb das Wort „Mitarbeiter“ mit einem großen I mitten im Wort: „MitarbeiterInnen“.
Das heißt: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Männer und Frauen.
Das war 1989 neu und keine Rechtschreibung.
Die Vize-Präsidentin der Uni erlaubte das große I mitten im Wort.
Heute schreibt und sagt man „Mitarbeitende“ oder „Studierende“ und meint: Männer und Frauen und Trans·menschen.

Die Abschluss·arbeit von 1989. Der Titel benutzt zum ersten Mal die weibliche Form.
Universität Hamburg, Foto: Richard Ohme
Die Abschluss·arbeit von 1989. Die Studentin machte für ihre Arbeit Interviews. Sie benutzte das Aufnahmegerät und die Kassetten.

Magister oder Magistra?

Nach einem Magister-Studium tragen Studenten den Titel „Magister“.
Am Ende des Studiums bekommen Studenten eine Urkunde.
Darauf steht „Magister“. 1985 beschloss die Uni Hamburg: Studentinnen erhalten den Titel „Magistra“.
Auf der Urkunde von Studentinnen soll „Magistra“ stehen.
Aber nicht alle Professoren machten das.

Urkunde der Uni Hamburg von 1989 für eine Studentin. Hier steht „Magistra“.

Mehr Professorinnen

1984 gab es an der Uni Hamburg zum ersten Mal eine Frau als Vize-Präsidentin.
Zwanzig Jahre später gab es die erste Präsidentin.
Frauen werden seit den 1980er-Jahren an der Uni gefördert.
Aber immer noch sind mehr Männer als Frauen Professoren.
Bei den Studenten ist das anders: Seit 1999 gibt es immer mehr Frauen als Männer.

Studenten und Professoren und Frauen und Männer an der Uni seit 1919.