Verankert
Verankert
Verankert in der Stadt
Unis haben einen Campus.Die Uni Hamburg hat fünf Campus. Die Uni Hamburg hat noch mehr: insgesamt 160 Gebäude.
Verteilt über ganz Hamburg. Manche Gebäude liegen versteckt, andere sind offen·sichtlich.
Einige Gebäude sind älter als die Uni, andere werden noch gebaut.
In manchen Gebäuden ist die Uni seit gut hundert Jahren, in manchen bleibt sie nur auf Zeit.
Auch draußen wird studiert!
Mehr als 60-tausend Menschen sind an der Uni, in Hörsälen, Büros, Seminar-Räum und Cafés.
In die Labore darf nicht jeder.
Die Uni-Museen dürfen alle besuchen.
Hundert Fenster
Am Allende-Platz 2 stand ein Bunker.
Die Uni wollte das Haus haben und ließ sprengen:
Löcher in die Außenwände!
Die Löcher sind Fenster.
Hundert Fenster gibt es.
Warum so viele?
Die britischen Besatzer wollten das:
Denn mit Fenstern kann ein Haus kein Bunker sein.
Zuerst zog das Zoologische Institut in das Haus.
Heute sind hier das Institut für Bodenkunde und die Technik·zentrale.
Früher stand auf dem Platz eine Synagoge (ein jüdisches Gotteshaus).
Die Nazis zerstörten 1940 die Synagoge und bauten den Bunker.
Staatsarchiv Hamburg, Foto: Willi Beutler, 720-1-/343-1/00014504
Umbau an einem Haus, dass einmal ein Bunker war, 1951.
Universität Hamburg, Arbeitstelle für Universitätsgeschichte
Splitter der zerstörten Bornplatz-Synagoge
Foto: Margit Kahl
Blick auf das Synagogenmonument von Margit Kahl
Vielfalt und Verlust
Auf der Erde leben acht oder neun Millionen Arten von Tieren.
Die Zahl ist geschätzt.
Denn Wissenschaftler kennen nicht alle Tierarten.
Gewiss ist:
• Es gibt sehr viele Tierarten.
• Wir kennen nur sehr wenige Tierarten.
Gewiss ist:
• Es gibt sehr viele Tierarten.
• Wir kennen nur sehr wenige Tierarten.
Wir wissen auch: Lebewesen hängen voneinander ab.
Stirbt eine Art aus, hat das Folgen für die anderen.
Wir wissen aber nicht genau, welche Folgen.
Das Zoologische Museum der Uni zeigt viele Tierarten.
Besucher lernen, wie die Arten zusammenleben.
Besucher sehen die Vielfalt und was verloren geht.
Universität Hamburg, Regionales Rechenzentrum / Medienkompetenzzentrum, Foto: Arvid Mentz
Verschiedene Arten von Marien·käfern (ihr lateinischer Name ist „Coccinellidae“)
Universität Hamburg, Regionales Rechenzentrum / Medienkompetenzzentrum, Foto: Arvid Mentz
Schmetterlingssammlung des CeNak
Ein Haus für die Erde
An der Bundesstraße entsteht ein neues Haus.
Ende 2020 soll das Haus fertig sein.
Dann forschen hier:
• die Geo-Wissenschaftler
• die Exzellenz-Gruppe fürs Klima
• die Forscher-Gruppe für die Erde und Nachhaltigkeit
Zusammen erforschen sie:
• das Klima,
• wie das Klima sich verändert,
• was die Änderungen bewirken,
• wie unser Leben sich mit dem Klima verändert.
Die Erde ist wie ein Haus, in dem wir Menschen leben.
In dem neuen Haus an der Bundestraße wird erforscht, wie die Erde ein guter Ort zum Leben bleibt.
Foto: HTP Hidde Timmermann Architekten GmbH / Bloomimages
So soll das „Haus der Erde“ aussehen
Statuen in der Backstube
Archäo·logen erforschen das Altertum.
Zum Beispiel Skulpturen der Antike, zum Beispiel die Skulptur einer großen Frau.
Die Skulptur diente als Säule, sie trug ein Dach.
Vielleicht das Dach eines Tempels im alten Griechenland.
Archäo·logen forschen nicht nur in Griechenland, sondern auch in Hamburg an der Uni.
Aber wie können sie hier die Skulpturen erforschen?
Fotos zeigen nicht alles (auf Fotos sind Skulpturen flach).
Deshalb forschen Archäo·logen an Abgüssen aus Gips.
Große Abgüsse von großen Skulpturen brauchen viel Platz.
Viel Platz hat eine ehemalige Backstube.
Nicht nur Archäo·logen nutzen diesen Ort, auch Künstler kommen und zeichnen die Figuren.
Universität Hamburg, Regionales Rechenzentrum / Medienkompetenzzentrum, Foto: Arvid Mentz
Gipsabgüsse des Archäologischen Instituts
anonym
Eine Skulpur von einem Jungen, der sich einen Dorn aus dem Fuß zieht.
Ein Stall für Studenten
Das Haus gehörte früher einer Firma für Fuhrwerke und Luxus-Pferde-Kutschen.
Die Firma war damals die größte ihrer Art in Europa.
200 Pferde standen hier.
Auf zwei Stockwerken standen die Pferde in dem Haus.
1928 kaufte die Stadt Hamburg das Haus und ließ es für die Uni umbauen.
In dem „Pferdestall“ forschten und lehrten:
• Agathe Lasch (Germanistin)
• William Stern (Psychologe)
• Ernst Cassirer (Philosoph)
Heute sind hier die Sozialwissenschaften und:
• eine Tischlerei
• eine Druckerei
• das „Uni-Kontor“ (ein Informations-Zentrum und Laden)
• ein Café (die „Pony Bar“)
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte
Der „Pferdestall“ wurde 1908 gebaut
Tennis an der Uni
Früher hatte die Uni hier sieben Tennisplätze.
Heute stehen auf dem Platz:
• vier Sporthallen
• ein Fitness·center
• ein Spielfeld mit Rundlauf-Bahn
Hier lehren und lernen die Bewegungswissenschaftler.
Aus den Sportstudenten werden hier:
Sportlehrer und Sportfachleute.
In der Freizeit machen andere Studenten hier Hochschulsport.
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte
Tennisplätze der Uni um 1960
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte
Blick auf die neugebaute Turnhalle, um 1960
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte
Artikel zum Neubau des Sporthallen-zentrums, 1969.
Hochhaus
Der Philo-Turm auf dem Campus wird umgebaut.
Dort kann man jetzt nicht studieren.
In der City Nord, am Überseering 35, steht ein Hochhaus.
Zwölf Stockwerke ist das Haus hoch.
Hier war früher die Öl-Firma Shell.
2017 zog die Uni ein.
Die Uni nutzt sieben Stockwerke.
Am Eingang gibt es eine Schranke.
Und der Campus ist weit weg.
Aber zum Glück gibt es hier den „Üterus“:
ein Raum mit Sofas, Bar und Kicker.
Universität Hamburg, Foto: Susanne Wohlfahrt
Ersatz-Uni in der City Nord
Leichen im Keller
Früher war hier die Patho·logie, jetzt ist hier das Museum für Medizin.
Patho·logen erforschen Krankheit und Tod.
Es gab zwei Gebäude:
ein neues und ein altes.
Zwischen den Gebäuden gab es einen Tunnel.
Der Tunnel führte vom alten zum neuen Gebäude.
Der Tunnel war für die Toten.
Leichen wurden im kühlen Keller aufgebahrt.
Durch den Tunnel wurden die Leichen in die Kapelle im alten Haus gebracht.
Im Leichenkeller gab es ein kluges Kühlsystem:
Eine Eismaschine machte lange Stangen aus Eis.
Die Stangen legte man unter die Leichen.
H
eute werden der Keller und der Tunnel nicht mehr genutzt.
Das Museum zeigt an manchen Tagen die Keller.
UKE Hamburg-Eppendorf, Medizinhistorisches Museum Foto: Adolf-Friedrich Holstein
Tunnel unterm Museum
Ein Haus für Gäste
Wissenschaftler aus dem Ausland kommen zu Besuch.
Sie wohnen im Gästehaus an der Rothenbaum·chaussee.
Das Haus ist sehr schön.
Auf vier Etagen gibt es 50 kleine Wohnungen.
In dem Gästehaus gibt es auch:
einen Wintergarten mit schönen alten Fliesen.
Dahinter liegt ein Garten.
Außerdem gibt es in dem Haus:
• eine Bibliothek (für jüdische Sprache und Kultur)
• eine Forschungsstelle (für Kolonialismus und Globalisierung)
Universität Hamburg, Gästehaus, Foto: Reimo Schaaf
Alte Fliesen im Wintergarten
Städter bauen einen Garten
Kräuter, Obst und Gemüse, drum herum:
eine Hecke aus Buchsbaum.
Ein Bauerngarten!
Ein Bauerngarten?
Nein.
Den Garten haben sich Menschen aus der Stadt ausgedacht.
In der Zeit der Fabriken dachten Städter:
So soll ein idealer Bauerngarten sein.
1913 bauten Städter in Hamburg so einen Garten.
Der Bauerngarten gehört zum Botanischen Garten.
Der Botanische Garten gehört seit gut hundert Jahren zur Uni.
Den Botanischen Garten kann man in Klein Flottbek besuchen.
Universität Hamburg, Loki Schmidt Garten
Der Bauerngarten in Klein Flottbek
Kleinste Teile
Aus Bahrenfeld wird ab 2020 die „Science City“.
In Bahrenfeld forschen schon jetzt Physiker:
von der Uni und anderen Instituten.
Sie arbeiten zum Beispiel bei DESY, dem „Deutschen Elektronen-Synchrotron“.
Bei DESY lassen Forscher kleinste Teile durch einen Tunnel flitzen.
Kleinste Teile sind zum Beispiel:
• Elektronen
• Atome
• Moleküle
Die Teile sind sehr klein und sehr schnell.
Die Teile zu beobachten ist sehr schwer.
Das gelingt in dem Tunnel und mit Laserblitzen.
In Bahrenfeld forschen auch schon Schüler:
im Schul-Labor.
UHH, The Hamburg Centre for Ultrafast Imaging/Institut für Laserphysik Foto: Peter Garten
Laserblitze helfen, Moleküle zu beobachten
Freude über das neue Institut für Experimentalphysik, 1968
Computer und Kaffee
Informatik-Studenten haben viele Ideen und erfinden viel.
Zum Beispiel:
• einen kleinen Computer.
Der Computer versteht Sprache und Befehle.
• ein Programm.
Das Programm erkennt Rassismus in der Sprache.
• Ein Programm verfolgt das Fleisch vom Tier im Stall bis zur Wurst im Laden.
Informatik-Studenten haben ein Problem:
Sie brauchen ständig Kaffee, um wach zu sein für die Ideen.
Darum erfinden sie jetzt:
einen Computer, der mit der Kaffeemaschine spricht.
Die Informatik-Studenten arbeiten an einem Ort, der „Base Camp“ heißt.
Universität Hamburg, Fachbereich Informatik, base.camp, Foto: Eugen Ruppert
Dieser Computer hört gut zu
Segeln auf der Aussenalster
An der Uni kann man segeln lernen.
Seit 50 Jahren schon.
Jedes Jahr lernen eintausend Studenten segeln.
Von der Uni radeln sie zum Steg, dort gehen sie an Deck der Boote.
Die Bootshäuser gehören der Uni, das Ruderhaus am Isekai auch.
Segeln ist gut für Sportstudenten und in der Freizeit auch für andere Studenten.
Universität Hamburg, Institut für Bewegungswissenschaft Foto: Stephan Szczepaniak
Die Werkstatt für Boote am Segelsteg
UHH Institut für Bewegungswissenschaft Foto: Stephan Szczepaniak
Ein Segler spritzt Wasser mit seinen Beinen.
Von Bergedorf zum Mond
Astro·physiker erforschen das All und die Sterne.
Vor hundert Jahren war das Leben der Astro·physiker sehr besonders:
Sie arbeiteten in der Sternwarte – und sie wohnten in der Sternwarte.
Nachts stiegen die Forscher aus dem Bett und gingen ans Fernrohr.
Die Fernrohre (oder: Teleskope) stehen auf dem Dach, unter einer Kuppel.
Auch heute forschen Physiker in der Sternwarte in Bergedorf.
Die alten Häuser mit den Kuppeln auf dem Dach und die Teleskope kann man besichtigen.
Universität Hamburg, Hamburger Sternwarte, Digitales Fotoplattenarchiv
Der Mond von der Sternwarte in Bergedorf
Universität Hamburg, Hamburger Sternwarte, Digitales Fotoplattenarchiv
Kinder die früher mit ihren Familien auf der Sternwarte lebten.
Ein Park für Kranke
Die Klinik in Eppendorf gibt es seit 1889.
Seit 1934 gehört die Klinik zur Uni.
Modern war die Uni-Klinik Eppendorf schon damals.
Damals hieß modern:
eine Klinik im Park mit Pavillons.
Pavillons sind flache Häuschen.
55 Pavillons standen in dem Park in Eppendorf.
In jedem Pavillon lagen Kranke einer Art.
Heute heißt modern:
viele Kranke in großen, hohen Häusern, verschiedene Ärzte in einem Haus, dazwischen kurze Wege.
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Medizinhistorisches Museum
Ärzte in der Pavillonstraße 20–29, um 1900
Der Klang der Orgel
Bei den Musik·wissenschaftlern der Uni steht etwas Seltenes:
eine alte Orgel.
Die Orgel wurde im Jahr 1895 gebaut, von der Firma E. F. Walcker aus Ludwigsburg.
Seit 1972 gehört die Orgel zur Uni.
Die Orgel steht im großen Hörsaal im Institut für Musik.
Forscher und Studenten studieren an der Orgel oder spielen Konzerte auf der Orgel.
In der Musik-Bibliothek gibt es noch mehr seltene Dinge:
Noten und Tonträger zum Beispiel.
Und jede Woche proben hier die Uni-Musiker.
Universität Hamburg, Foto: Olga Sukhina
Sehr selten: eine Orgel der Firma Walcker