up

WIR

WIR

Wer ist die Universität?
Die Uni sind die Menschen an der Uni:

  • Studenten lernen hier.
  • Wissenschaftler lehren und forschen.
  • Angestellte arbeiten in der Bibliothek, im Büro und als Techniker.

Insgesamt gibt es: über zehn·tausend Beschäftigte und gut drei Mal so viele Studenten.
An der Uni Hamburg sind so viele Menschen wie in einer Kleinstadt.
Die Uni Hamburg gibt es seit hundert Jahren: seit 1919.
1919 studierten knapp zwei·tausend Menschen, nur zwei·hundert waren Frauen.
1919 gab es hundert Professoren und eine Professorin.
Seit 1919 hat fast eine halbe Millionen Menschen an der Uni Hamburg studiert.

Studenten

Die Uni wollte offen sein für alle: Jeder sollte studieren dürfen.
Aber: Studieren kostet Geld.
Nicht alle konnten studieren.
Seit 1970 studieren sehr viel mehr – und unterschiedlichere – Menschen.
Die Studenten kommen aus ganz Deutschland und aus anderen Ländern.
Es gibt hundert·siebzig Studienfächer.
Neben dem Studium machen viele Studenten: soziale Arbeit, Politik oder Sport.
Studenten spielen im Uni-Orchester oder im Uni-Theater.

Studenten versammelten sich 1977 zum Streik im Audimax.
Foto: Michael Meyborg
Studenten versammelten sich 1977 zum Streik im Audimax.

Wissenschaftler

Wissenschaftler lehren und forschen.
Lehren heißt: Vorlesungen halten und Studenten betreuen.
Wissenschaftler forschen oft zusammen mit anderen, in Deutschland und weltweit.
Sie reisen zu Treffen mit anderen Wissenschaftlern.
Außerdem müssen sie Anträge für Geld schreiben.
An der Uni Hamburg arbeiten:

  • über sieben·hundert Professoren
  • und fast fünf·tausend wissenschaftliche Mitarbeiter.

Fast die Hälfte arbeitet für die Medizin.

Magdalene Schoch in den 1920er Jahren in Hamburg
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte
Magdalene Schoch in den 1920er Jahren in Hamburg

Technik, Bibliothek und Büro

Mehr als sieben·tausend Menschen arbeiten in der Uni: über fünf·tausend Mitarbeiter in der Uni-Klinik, viele als Pfleger, andere für Technik und Gebäude oder für den Betrieb.
Zum Beispiel:

  • Der Präsident leitet die Uni.
  • Eine Angestellte betreut ein Projekt von Forschern.
  • Ein Archivar pflegt Bücher und Daten.

An der Uni gibt es noch mehr Berufe.
Zum Beispiel:

  • ein Glasbläser (er macht Gefäße fürs Chemie-Labor),
  • ein Fachmann für Landkarten,
  • eine Präparatorin (sie bearbeitet Tiere fürs Museum).
Jens Köster macht ein Gefäß aus Glas.
Universität Hamburg, Foto: Richard Ohme
Jens Köster macht ein Gefäß aus Glas. Er arbeitet in der glastechnischen Werkstatt.

Studenten-Cafés

Studenten treffen sich in Cafés in der Uni.
Jeder Fachbereich hat ein Café.
Die Cafés heißen Fachschafts-Cafés.
Studenten betreiben die Cafés.
Die Uni-Leitung unterstützt die Studenten-Cafés.

Die Disko-Kugel hing in einem Café im Philosophen-Turm.
Universität Hamburg, Foto: Richard Ohme
Die Disko-Kugel hing in einem Café im Philosophen-Turm. Der Philo-Turm wird umgebaut, er ist seit 2018 geschlossen.

Studienbuch

In einem Studienbuch steht, welche Seminare der Student besucht hat.
Die ältesten Studienbücher sind von 1919.
Damals hieß das Buch „Anmeldebuch“.
Damals mussten Studenten Gebühren zahlen.
Die Gebühren standen auch in dem Buch.

Anmeldebuch von 1919. Das Buch gehörte dem Studenten Wilhelm Sandt.

Studenten-Ausweis

Der Ausweis für Studenten hieß früher „Erkennungs·karte“.
Studenten bekamen die Karte, wenn sie die Gebühren bezahlt hatten.
Die Karte war auch der Ausweis für die Bibliothek.
Verlor ein Student seine Karte, musste er hundert Mark für eine neue Karte zahlen.

Erkennungs·karte der Universität Hamburg von 1923.
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte, Foto: Plessing/Scheiblich
Erkennungs·karte von 1923.

Frauen studieren

Martha Muchow war eine der ersten Studentinnen an der Uni Hamburg.
Muchow war Lehrerin.
Dann studierte sie Psychologie.
Auf dieser Karte steht:

  • die Anmeldung an der Uni (das heißt Im·matrikulation)
  • die Abmeldung (das heißt Ex·matrikulation)
  • das Studienfach.

Heute ist die Bibliothek für Erziehungs·wissenschaft und Psychologie nach Martha Muchow benannt.

Matrikel·karte von Martha Muchow, 1919

Studenten machen eine Zeitung

Studenten schreiben Zeitungen für Studenten.
1968 erschien eine Zeitung: Sie hieß „uni·life“.
Die Zeitung war links und lustig.
Die Studenten schrieben über viele Themen und für viele Studenten.
Nach 1969 schrieben andere Studenten die Zeitschrift.
Die Zeitschrift hieß „ZAS“.
Die Zeitschrift wurde linker und weniger lustig.
Thema war vor allem Politik.

Titelblatt der „uni·life“ von 1969
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte, Foto: Plessing/Scheiblich
„uni·life“ von 1969
Titelblatt der „ZAS“ von 1971.
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte, Foto: Plessing/Scheiblich
„ZAS“ von 1971.

Studenten streiken

1977 streikten Studenten in Hamburg – wie Studenten in ganz Deutschland.
Die Studenten protestierten gegen ein neues Gesetz.
Das Gesetz regelt, wie lange ein Studium dauern darf.
Wer zu lange studiert (oder: zu lange im·matrikuliert ist), kann „rausgeworfen“ werden (das heißt: zwangs·ex·matrikuliert werden).

Studenten versammelten sich 1977 zum Streik im Audimax

Professoren trugen Trachten

Professoren an alten Universitäten trugen einen Talar (das heißt: einen schwarzen Mantel).
Professoren an der neuen Uni Hamburg trugen erst ab 1927 einen Talar.
In Hamburg trugen Professoren auch eine Hals·krause. (Beamte in Hanse·städten trugen Hals·krausen.)
1934 sollten Professoren eine Nazi-Uniform tragen.
Doch die Professoren waren dagegen.
Bis Ende der 1960er-Jahre trugen Professoren Talare.

Hals·krause eines Talars der Uni Hamburg
Universität Hamburg, Foto: Richard Ohme
Hals·krause eines Talars der Uni Hamburg.

Professoren leiteten die Uni

Bis 1969 leiteten Professoren die Uni.
Die wichtigsten Professoren bestimmten jedes Jahr einen Professor zum Leiter der Uni.
Der Leiter der Uni hieß „Rektor“.
Der Rektor trug bei wichtigen Anlässen eine Kette.

Blick in das Rektoralbum der Universität Hamburg, 1919 – 1969
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte, Foto: Plessing/Scheiblich
Blick in das Rektorbuch vor der Restauration
Blick in das Rektorbuch nach der Restauration
Universität Hamburg, Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte, Foto: Plessing/Scheiblich
Blick in das Rektorbuch nach der Restauration

Forschen Und Reisen

Forscher teilen ihr Wissen mit anderen Forschern.
Sie erzählen einander von ihrer Forschung.
So entstehen neue Fragen und neues Wissen.
Deshalb reisen Forscher zu Treffen in Deutschland und im Ausland.
Diese Tasche gehört Gudrun Wolfschmidt. Wolfschmidt ist Astronomin.
Sie reiste 2009 zu einem Treffen von Astronomen in Brasilien.

Tasche von dem Treffen der Astronomen.

Lehren und Prüfen

Lehren heißt: Wissen an Studenten weitergeben.
Lehren heißt auch: Das Wissen der Studenten am Ende des Semesters prüfen.
Studenten müssen Arbeiten und Klausuren schreiben.
Professoren müssen die Arbeiten lesen und korrigieren.
Professoren müssen auch lange Abschlussarbeiten lesen, zum Beispiel Doktorarbeiten

Arbeit von einer Studentin im Fach Geschichte

Magdalene Schoch (1897–1987)

In den 1920er-Jahren waren nur wenige Frauen Wissenschaftlerin an der Uni.
Magdalene Schoch kam 1920 an die Uni Hamburg.
Sie war die Assistentin von Albrecht Mendelssohn Bartholdy.
Bartholdy war Professor für Jura.
1932 bekam Magdalene Schoch den Doktortitel und arbeitete als Professorin für Jura.
Magdalene Schoch war die erste Frau in Deutschland mit einem Doktortitel für Jura.

Magdalene Schoch in den 1920er-Jahren in Hamburg.

Fotos machen

Früher hatte die Uni eine Fotostelle.
Hier wurden Fotos gemacht.
Zum Bespiel mit dieser Kamera.
Die Kamera fotografierte analog, das heißt mit einem Film.
Heute wird digital fotografiert, das heißt mit elektronischen Daten.
Die Fotostelle gibt es seit 2001 nicht mehr.
Fotografen gibt es immer noch: Sie arbeiten zum Beispiel im Rechen·zentrum.

Rolleiflex, Zweiäugige Mittelformatkamera, 1960er Jahre
Universität Hamburg, Regionales Rechenzentrum, Foto: Plessing/Scheiblich
Rolleiflex, Zweiäugige Mittelformatkamera, 1960er Jahre, aufgeklappt
Universität Hamburg, Regionales Rechenzentrum, Foto: Plessing/Scheiblich

Funde zeichnen

Archäo·logen graben zum Beispiel antike Städte aus.
Dabei finden sie sehr alte Gegenstände.
Zum Beispiel einen Topf aus Keramik oder nur eine Scherbe von dem Topf.
Die Scherbe ist sehr wichtig für die Forschung.
Die Scherbe wird nachgezeichnet.
Denn Fotos zeigen nicht alles.
Eine Grafikerin zeichnet die Bilder.
Dazu benutzt die Grafikerin auch diesen Profil-Kamm.

Profil-Kamm
Scherbe von einem sehr alten Topf aus Keramik

Krankheiten zeigen

Mit einer Moulage zeigt man Krankheiten auf der Haut.
Was ist eine Moulage?
Von einem kranken Körperteil nimmt man einen Abdruck aus Gips.
Der Abdruck wird mit Wachs ausgegossen.
Das Wachs wird bemalt.
Bis in die 1950er-Jahre haben Ärzte an den Moulagen gelernt.
Diese Moulage wurde im Krankenhaus in St. Georg gemacht. (Ärzte lernten in St. Georg, bevor es die Uni-Klinik in Eppendorf gab.)

Die Wachs-Moulage entstand um 1925.  Sie zeigt Narben nach einer Syphilis-Erkrankung
Medizinhistorisches Museum Hamburg, Foto: Plessing/Scheiblich
Die Wachs-Moulage entstand um 1925. Sie zeigt Narben nach einer Syphilis-Erkrankung

Tiere zeigen

Tote Tiere fürs Museum müssen präpariert werden.
Das heißt, sie müssen haltbar gemacht werden.
Diese Arbeit machen Präparatoren.
Präparatoren machen noch mehr: Sie bauen präparierte Tiere in Ausstellungen ein.
Und sie schützen die Präparate, zum Beispiel vor Motten.

Auf dem Spann·brett bearbeiten Präparatoren Insekten, zum Beispiel diesen Falter.

Karten zeichnen

Ein Karto·graf zeichnet Karten, zum Beispiel Landkarten oder Seekarten.
Am Institut für Geografie arbeiten zwei Karto·grafen.
Sie zeichnen Karten vor allem für Bücher.
Die Karto·grafen kümmern sich auch um die alten Karten im Institut.
Große Karten werden zusammengerollt aufbewahrt.
Will ein Karto·graf eine Karte ausbreiten, nutzt er den Beschwerer.

Karten·beschwerer aus der Zeit von etwa 1940 bis 1980.

Texte und Fotos aufbewahren

In dem Uni-Archiv werden alte Dokumente aufbewahrt.
Die Dokumente sind Bücher, Texte, Akten, Urkunden, Fotos ...
Diese Dokumente sind wichtig für die Geschichte der Uni Hamburg.
In dem Archiv arbeiten Archivare: Sie bewerten, ob ein Dokument wichtig ist und aufbewahrt wird.
Forscher nutzen das Archiv, zum Beispiel um die Geschichte der Uni zu erforschen.
Das Archiv ist offen für Besucher.

Box zum Aufbewahren für Fotos und Negative.

Probleme lösen

Heizung, Licht, Wasser, Telefon, Reinigung – das alles muss an der Uni funktionieren.
Dafür sorgen Hausmeister.
Sie haben Schlüssel für alle Räume der Uni.
Gibt es ein Problem, wird ein Hausmeister gerufen.
Die Schlüssel für den Philo-Turm werden nicht mehr gebraucht.
Die neuen Schlösser funktionieren mit Funk·technik.

Schlüssel für den Philo-Turm und das Audimax
Universität Hamburg, Zentralstelle für wissenschaftliche Sammlungen, Foto: Plessing/Scheiblich
Schlüssel für den Philo-Turm und das Audimax. Die Schlüssel gehörten bis 2018 Frauke Nester. Sie leitet eine Gruppe von Hausmeistern.

Gläser fertigen

Am Fachbereich Chemie gibt es eine Werkstatt für Glas.
Zwei Männer fertigen und reparieren hier Gefäße aus Glas.
Die Gefäße brauchen Chemiker für ihre Versuche.
Gläser selber machen ist billiger, als sie zu kaufen.
Mancher Chemiker braucht ein ganz bestimmtes Glas-Gefäß.
Die Männer machen dann ein Glas-Gefäß, genau so, wie der Chemiker es braucht und aufgezeichnet hat.

Jens Köster macht ein Gefäß aus Glas.
Universität Hamburg, Foto: Richard Ohme
Jens Köster macht ein Gefäß aus Glas. Er arbeitet in der glastechnischen Werkstatt

Technik, Verwaltung und Bibliothek

An der Uni arbeiten auch Menschen in ...

  • der Technik (Sie bringen technische Anlagen zum Laufen.)
  • der Verwaltung (Sie machen die Papierarbeit im Büro.)

Und es arbeiten Menschen in den Bibliotheken der Uni.
Wie viele Menschen seit 1919 in Technik, Verwaltung und Bibliotheken gearbeitet haben, wissen wir nicht.
Diese Zahlen sammelt die Uni erst seit 2004.

Quelle: Stabsstelle für Datenmanagement und Quantitative Analyse

Seit 1919 gibt es in Hamburg immer mehr Studenten und immer mehr Professoren.
Aber: Es gibt weniger neue Professoren als neue Studenten.

Heute gibt es acht Mal so viele Professoren an der Uni Hamburg wie vor hundert Jahren und zwanzig Mal so viele Studenten wie vor hundert Jahren.

Quelle: Stabsstelle für Datenmanagement und Quantitative Analyse

Heute gibt es fast zwanzig Mal so viele Studenten wie 1919.
Ab den 1970er-Jahren studierten immer mehr Menschen, auch weil mehr Kinder in Deutschland geboren wurden.
Heute ist die Uni Hamburg eine „Massen-Universität“.

Quelle: Stabsstelle für Datenmanagement und Quantitative Analyse